Gegen den grätschenden Geißbock

Der 1. FC Köln spielt morgen vor heimischem Publikum gegen den großen FC Bayern München. Die Buchmacher rechnen natürlich mit einem Sieg des deutschen Rekordmeisters. Letze Woche rechneten sie im rheinischen Derby bereits mit einem Sieg für Bayer Leverkusen. Aber mehr als ein 0:0 konnten die Leverkusener nicht gegen tief stehende und kämpferisch gut eingestellte Kölner erringen. Wird den Bayern am morgigen Samstag das gleiche Schicksal widerfahren? Versteckt sich der Geißbock erneut hinter einer dicken Felswand und wird er den FC Bayern München von dem Gipfel stoßen, auf den er ihn heraufgeholfen hat?

Es spricht sehr viel dafür, dass der 1. FC Köln gegen den Spitzenreiter Beton anrühren wird. Dicht gestaffelt wird die Truppe von Trainer Zvonimir Soldo versuchen, den FC Bayern aus seinem Konzept zu bringen, um so mindestens einen Punkt aus der Partie mitzunehmen. Das Spiel selbst zu gestalten käme einem Selbstmord gleich. Es wäre für den Klub rund ums Geißbockheim nicht sinnvoll, hinten offen wie ein Scheunentor zu stehen. Denn viel Platz sollte man der tödlichen Flügelzange der Bayern besser nicht lassen. Andernfalls herrscht ganz schnell Karneval in Kölle. Aber ganz gewiss nicht auf den Rängen, sondern auf dem Fußballplatz.

Aller Voraussicht nach wird dem FC Bayern also eine sehr unangenehme Abwehrschlacht bevorstehen. Fällt den Roten genauso wenig ein, wie den Leverkusenern in der vergangenen Woche, wird ihnen wohl auch nichts anderes übrig bleiben, als nach den 90 Spielminuten in die Kameras zu heulen und über den Catenaccio rheinischer Prägung herzuziehen. Bei diesem verteidigen selbst die Stürmer mit gesunder Härte. So machte der viel gescholtene Kölner Angreifer Lukas Podolski am letzten Spieltag eines seiner besten Spiele in dieser Saison; nicht aber, weil es ihm gelang, nach gefühlten 10 Millionen Minuten wieder ein Tor zu schießen, sondern weil er sich auffallend oft eines Mittels bediente, das eigentlich in das Repertoire eines knüppelharten Verteidigers gehört: der Grätsche.

Die Grätsche werden die Bayern also fürchten müssen, wenn sie morgen gegen den 1.FC Köln antreten. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Rekordmeister aus der Affäre ziehen wird! Der grätschende Geißbock wird es ihm sicher nicht leicht machen!

Foto: marfis75 unter einer CC BY-SA 2.0 Lizenz auf flickr.com

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