Spielt so ein Meister?

Mit dem 2:1-Sieg gegen achtbar kämpfende Freiburger hat der FC Bayern München den ersten Tabellenplatz zurückerobert. Mit Ruhm bekleckert haben sich die Akteure in Rot allerdings nicht. Irgendwie verschlafen und müde wirkten die Bayern über die gesamten 90 Minuten, einigen Fußballern war durchaus anzusehen, dass ihnen das schwere Spiel gegen den AC Florenz noch in den Knochen steckte. Ein Feuerwerk brannte der deutsche Rekordmeister wahrlich nicht ab. Am Ende passte es dann auch zum Spiel, dass zwei Standardtore durch den famosen Rechtsaußen Arjen Robben für den knappen Sieg gesorgt haben.

Eigentlich hatte Arjen Robben bis zu seinem sehenswerten Freistoßtor in der 76. Minute so gut wie gar nicht am Spiel teilgenommen, denn Felix Bastians klebte wie eine lästige Klette an dem Holländer und ließ ihn nicht zur Entfaltung kommen. Auch andere Bayern-Spieler kamen nicht so recht in die Gänge: Miroslav Klose war nach Ansicht von Marcel Reif „die Freudlosigkeit auf zwei Beinen“. Und so, als ob er keine Lust gehabt hätte, zum Jubel anzusetzen, verklopfte der freudlose Stürmer alle Chancen, die sich ihm boten. Während also Miroslav Klose die personifizierte Freudlosigkeit war, nahm Philipp Lahm die unrühmliche Rolle der Lustlosigkeit auf zwei Beinen an. Er probierte wenig und erreichte dabei nichts. Nur ein einziges Mal fiel der rechte Verteidiger der Bayern auf, und zwar als er sich nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte abholte.

Die trägen Bayern spielten vor allem im ersten Durchgang nicht besonders gut und wurden dafür auch in der 31. Minute bestraft. Die gesamte Abwehr befand sich im Tiefschlaf, als Cedrick Makiadi aus 20 Metern den Ball mit Schmackes unter die Latte jagte. Das Spiel plätscherte so dahin, nur hin und wieder tauchten die Roten gefährlich im Sechzehner der Freiburger auf. Bis zu Arjen Robbens erstem Streich konnte der starke Freiburger Tormann Simon Pouplin alle Bälle der Bayern gekonnt abwehren. Das Fehlen des gelbgesperrten Sechsers Bastian Schweinsteiger machte sich bemerkbar, Danijel Pranjic konnte ihn in keinster Weise ersetzen. Dem Trainer Louis van Gaal blieb also nichts anderes übrig, als tief in seine Trickkiste zu greifen: Er nahm in der 70. Spielminute den enttäuschenden Pranjic aus dem Spiel, dirigierte Daniel van Buyten in die Sturmspitze und brachte Timoschtschuk als Innenverteidiger.

Das Bayern-Spiel profitierte davon merklich. In der 76. Minute fiel der Ausgleich, das Siegtor erzielte Arjen Robben in der 83. per Elfmeter. Banovic hatte Thomas Müller sehr unsanft von den Beinen geholt, das Foul war so überflüssig wie ein Kropf. Arjen Robben verwandelte sicher und sorgte so für den 2:1-Arbeitssieg. Es war ein glücklicher Drei-Punkte-Erfolg. Ob die schläfrig wirkenden Bayern das Glück erzwungen haben? Das spielt eigentlich keine Rolle. Sie haben gewonnen!

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