Der FCB ist wieder da!

Der FC Bayern München hat mit einer sehr überzeugenden Leistung den Einzug in das Achtelfinale der Champions League geschafft und den italienischen Spitzenklub Juventus Turin mit 4:1 abgefertigt. Bei dem hochverdienten Triumph über die unterirdisch schlecht spielenden Akteure in Schwarz-Weiß lagen die Roten nach einem schönen Tor durch den Juve-Stürmer David Trezeguet in der 19. Minute auch noch mit 0:1 zurück. Die Einstellung und die Moral der hochmotivierten Bayern-Spieler stimmten aber, sodass dem deutschen Rekordmeister bereits elf Minuten später der verdiente Ausgleich gelang. Der Ausgleichstreffer war hierbei sehr kurioser Natur. Denn niemand geringerer als der Bayern-Keeper Hans-Jörg Butt sorgte für das zu diesem Zeitpunkt so wichtige 1:1. Nachdem Ivica Olic von Caceres unsanft von den Beinen geholt worden war, verwandelte die Nummer 1 im Tor des FC Bayern München mit nicht zu überbietender Coolness den fälligen Strafstoß.

Hans-Jörg Butt schiebt zum 1:1 ein

Selten habe ich einen derart frech geschossenen Elfmeter gesehen: Butt guckte in Manier eines Vollstreckers Toptorhüter Gigi Buffon aus und schob den Ball souverän ins Netz. Das gab den taktisch auf hohem Niveau agierenden Bayern noch einmal Auftrieb und dem italienischen Nationaltorhüter einen schmerzenden Seitenhieb. Welcher Torhüter möchte denn schon gerne eine Kiste vom gegnerischen Schlussmann kassieren? Vor allem das Mittelfeld um die beiden harmonierenden Sechser van Bommel und Schweinsteiger initiierte nach dem Ausgleichstreffer einige sehenswerte Angriffe. Dabei blieben die Offensivkräfte des FC Bayern oftmals unbehelligt, die Defensive der Turiner stellte die Räume nicht richtig zu und ließ die Roten kombinieren, wie sie wollten.

Ferrara ratlos

Juve-Trainer Ferrara reagierte und brachte zur Halbzeit Poulsen für den saft- und kraftlos wirkenden Del Piero. Er stellte von 4-3-1-2 auf 4-3-2-1 um und versuchte auf diese Weise, dem deutschen Rekordmeister den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aber Pustekuchen! Der FC Bayern München spielte weiterhin munter nach vorne und brachte Juventus Turin in immer ärgere Bedrängnis. Die logische Folge dieser drückenden Überlegenheit war der verdiente Führungstreffer durch Ivica Olic in der 52. Spielminute. Einen Kopfball von van Buyten wehrte Gigi Buffon zwar ab, das runde Leder landete allerdings direkt vor den Füßen des einschussbereiten Kroaten. Es gab Zeiten, das möchte ich hier mal einfach behaupten, in denen Buffon den gut getimten Kopfball von dem Abwehrhünen van Buyten wohl festgehalten hätte.

David Trezeguet vergibt einzige Chance zum 2:2

Jetzt musste Juventus Turin auf einmal ranklotzen, um das Achtelfinale der Champions League doch noch zu erreichen. Die Angriffsbemühungen der Schwarz-Weißen hatten aber kaum Hand und Fuß, viel Zählbares sprang in der Offensive der Turiner nicht heraus. Eine einzige richtige Torchance zum zwischenzweitlichen Ausgleich hatte der italienische Spitzenklub: Caceres setzte sich in der 66. gegen Holger Badstuber durch und bediente David Trezeguet. Der Franzose vergab seine Einschussmöglichkeit allerdings kläglich und drosch den Ball über den Querbalken des Bayern-Tores. Im Großen und Ganzen wäre der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt nicht verdient gewesen, Juve investierte viel zu wenig in das Spiel und ließ den auftrumpfenden FC Bayern gewähren.

Mario Gomez staubt ab und Tymoschtschuk macht den Sack endgültig zu

Da Juventus Turin einfach nicht in der Lage war, dem deutschen Rekordmeister Paroli zu bieten, und der wiedererstarkte FCB in diesem bedeutenden Endspiel um den Einzug ins Champions-League-Achtelfinale die beste Leistung in dieser Saison zeigte, fiel der hochverdiente Auswärtssieg letzten Endes noch höher aus. In der 83. Minute konnte Gigi Buffon einen weiteren gefährlichen Kopfball von van Buyten zum wiederholten Mal nur vor die Füße eines Bayern-Spielers abwehren. Diesmal vor die des FCB-Stürmers Mario Gomez. Beim 3:1 sollte es aber nicht bleiben. In der 90. legte Thomas Müller den Ball für den eingewechselten Anatoliy Tymoschtschuk auf, der das Spielgerät mit einem trockenen Vollspann-Schuss in die Maschen des Turiner Gehäuses beförderte. Zu recht sangen die mitgereisten Anhänger des FC Bayern München während und nach dem Spiel: „Der FCB! Der FCB! Der FCB ist wieder da!“

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