Nach der WM ist vor dem Transfer-Wahnsinn

Die Euphorie rund um den deutschen Titelgewinn legt sich allmählich. Dafür rücken andere Schlagzeilen in den Mittelpunkt der Fußballwelt, in dieser Phase des Sommers geht es vor allem um Transfers. Immerhin haben diese teils direkt mit der WM zu tun, da manche Spieler den Auftritt in Brasilien als Schaufenster nutzen konnten.

Einmal mehr: Unsummen in Spanien

In der Sommerpause müssen Fans auf Bundesliga, Champions League und Co. verzichten, doch andere Fußball-Hobbys, beispielsweise Fussball-Wetten, sind weiterhin möglich. Dafür empfiehlt es sich, auf dem Laufenden zu bleiben. Dabei fällt der Blick schnell auf die Königstransfers dieses Sommers, die ein europaweites Beben nach sich ziehen. Im Mittelpunkt mal wieder: Die spanischen Top-Vereine Real Madrid und FC Barcelona. Real hat erst letztes Jahr mit dem Bale-Transfer (für knappe 100 Mio. Euro) ein klares Zeichen gesetzt, dieses Jahr stieß Barcelona in ähnliche Regionen vor. Luis Suarez, seines Zeichens Superstar und Skandalkicker aus Uruguay, wechselt für mindestens 75 Millionen Euro von Liverpool in die katalanische Hauptstadt. Trotz seiner vielen Skandale sind die Blaugrana von dem Uru-Stürmer überzeugt, sowohl spielerisch als auch charakterlich.

„Fußball und Leidenschaft“
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James Rodriguez teuerster Transfer dieses Sommers

Nun steht der sportliche Wert eines Luis Suarez außer Frage. In Liverpool schoss er 69 Tore in 110 Spielen, besonders in der vergangenen Spielzeit war er der überragende Spieler der Premier League. Klar, dass Barcelonas Erzrivale aus Madrid diesen Transfer nicht auf sich sitzen lassen kann. Mit James Rodriguez verpflichteten die Königlichen den Shooting Star (und Torschützenkönig) der WM. Kein Spieler profitierte in Sachen Marktwert so sehr wie der junge Kolumbianer, der nach dem FC Porto und dem AS Monaco nun bei der größten Fußballadresse der Welt spielt. Der Preis: 80 Millionen Euro. Man darf davon ausgehen, dass Real überhaupt nicht daran interessiert war, den Preis zu drücken – Barcas Suarez-Transfer für 75 Millionen ist Hinweis genug.

Kroos folgt Rodriguez nach Madrid

Von der spanischen Großzügigkeit profitierte auch der FC Bayern. Toni Kroos wechselt nach einer ebenfalls starken WM zu den Madrilenen, 30 Millionen Euro Ablöse stehen im Raum. Entscheidend für den verhältnismäßig „günstigen“ Preis: Kroos‘ Vertrag bei den Bayern lief nur noch ein Jahr. Für diese Restlaufzeit sind 30 Millionen Euro mehr als ordentlich und macht Bayern Münchens Finanzsituation noch ein Stück besser. Zumal das Team von Pep Guardiola den Abgang kompensieren kann: Kroos war zwar die Schaltzentrale im Spiel der Münchener, doch mit Schweinsteiger und Thiago stehen zwei Weltklasse-Spieler parat, um die Lücke zu füllen. Hinzu kommt, dass David Alaba vielleicht ins Mittelfeld rückt. Der Transfer von Juan Bernat für die linke Abwehrseite, eigentlich Alabas Stammposition, ist Indiz genug.

“ … und die wichtigste Nebensache der Welt“
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Wie rüsten Bayern und Dortmund für die CL auf?

Zum Schluss noch ein Blick auf die wichtigsten Transfers der Bundesligisten, oder besser gesagt: von Borussia Dortmund und den Bayern:

  • Schon lange bekannt war der Wechsel von Robert Lewandowski zu den Bayern. Der Pole ist seit einigen Tagen im Training, er soll das bayerische Angriffsspiel im letzten Drittel des Spielfelds auf ein neues Niveau hieven.
  • Dafür hat Mario Mandzukic die Bayern für rund 22 Millionen Euro verlassen; er soll bei Atletico Madrid die Nachfolge von Diego Costa antreten, der zum FC Chelsea gewechselt ist.
  • Ablösefrei von Eintracht Frankfurt kam Sebastian Rode (hier geht’s zum Interview mit dem Spieler). Sein Vorteil könnte sein, dass viele Bayern-Spieler wegen der WM erst spät zur Mannschaft stoßen – das ist Rodes einzige Chance, Minuten zu sammeln. Denn angesichts des überragend besetzten Bayern-Mittelfelds sehen Experten kaum Perspektiven für das Talent; einzig die Umstände könnten ihm in die Karten spielen.
  • Dortmund versucht, den Lewandowski-Abgang mit zwei neuen Gesichtern aufzufangen: Ciro Immobile und Adrian Ramos sind vielversprechende Namen, die sich auf höchster europäischer Ebene allerdings noch beweisen müssen.
  • Keine echten Neuzugänge, aber irgendwie doch: Neven Subotic und Ilkay Gündogan sind praktisch die ganze letzte Saison ausgefallen. Ihr Comeback gibt den Schwarzgelben einen enormen Qualitätsschub.
  • Parallel halten sich – so wie jedes Jahr – hartnäckige Gerüchte um den Abgang von Mats Hummels und Marco Reus. An Hummels soll Macnhester United interessiert sein, bei Reus ist die Liste der Interessenten noch länger, auch der FC Bayern wurde genannt. Doch laut Spielern und Verein ist all das kein Thema – zumindest in diesem Jahr. Dortmund-Fans dürfen also hoffen, nächstes Jahr mit einem starken Kader in Liga und CL vertreten zu sein.

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