Toni Kroos – ein Spielmacher im Porträt

In der Winterpause der Saison 2008/2009 durfte sich Bayer Leverkusen über eine Leihgabe aus München freuen: Toni Kroos. Das junge Talent saß bei den großen Bayern fast ausschließlich auf der Bank, bekam von dem damaligen Trainer Jürgen Klinsmann kaum Einsatzzeit. Ein Youngster wie Toni Kroos könne so nicht reifen, sagten sich die Großkopferten des FCB und schickten den Spieler, dessen Potenzial einst selbst den Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld begeistert hatte, nach Leverkusen. „Einen fertigen Spieler“ zurückzubekommen, lautete das angestrebte Ziel des FC Bayern München.

Toni Kroos spielt sich in die Werkself

Anfangs saß Toni Kroos auch bei Bayer Leverkusen auf der Bank. Nur sporadische Einsätze schenkte ihm der einstige Bayer-Coach Bruno Labbadia. Doch immer, wenn der Jungspund auf dem Platz stand und den Ball an seinen Fuß bekommen durfte, blitzte in besonderen Momenten die Genialität und Fußballkunst des heranreifenden Spielmachers Toni Kroos auf. Das konnte niemand übersehen, auch Bruno Labbadia nicht, der Toni Kroos aufgrund seiner überzeugenden Kurzeinsätze im April des Jahres 2009 zum ersten Mal in die Startelf berief. Das war gegen Werder Bremen, und Toni Kroos hinterließ mit seinen „tollen Aktionen“ einen „richtig guten Eindruck“ beim Sportdirektor Rudi Völler. Über die Beförderung freute sich der junge Spieler natürlich sehr. Er wusste aber auch, dass er noch einiges lernen und besser machen könne.

Jupp Heynckes schenkt Toni Kroos vollstes Vertrauen

Viel gelernt und verbessert hat Toni Kroos unter Jupp Heynckes, der das Traineramt bei Bayer Leverkusen im Sommer 2009 übernahm, nachdem er den FC Bayern München in den letzten Spielen der Saison 2008/2009 mit all seiner Erfahrung auf den zweiten Tabellenplatz gehievt hatte. Jupp Heynckes erkannte das große Talent des jungen Spielmachers und hielt große Stücke auf ihn. Deswegen ließ er Toni Kroos von Anfang der neuen Saison an spielen. Seitdem bestimmt Toni Kroos den Takt im Spiel der Werkself. Er ist ein Meister des tödlichen Passes und schießt Tore, wie sie nur Fußballer mit sehr viel Ballgefühl schießen können. Toni Kroos ist zu einem echten Spielmacher herangereift. Der 20-Jährige ist nun ein Star, ein „Super-Talent“, wie die „BILD-Zeitung“ schreibt. Und nun wollen die Bayern ihre Leihgabe auch wieder zurückhaben.

Vertrag bei den Bayern bis zum 30. Juni 2012

Im Sommer 2010 werde Toni Kroos zu 100 Prozent zu den Bayern zurückkommen, machte Karl-Heinz Rummenigge schon häufiger unmissverständlich klar. Das Leihgeschäft endet nämlich im Juni dieses Jahres und der Vertrag zwischen Toni Kroos und dem FC Bayern München hat eine Laufzeit bis zum Sommer 2012. Im Januar 2008 wurde der Amateurvertrag des damals 18-Jährigen in einen Profivertrag umgewandelt. Zu der Zeit war noch Ottmar Hitzfeld Trainer beim deutschen Rekordmeister. Er war überzeugt vom ausgesprochen großen Talent des Youngsters und hatte die Absicht, Toni Kroos fest in den Profikader zu integrieren.

Bundesliga-Debüt gegen Energie Cottbus

Unter Ottmar Hitzfeld hatte Toni Kroos auch seinen ersten Bundesliga-Auftritt. Er war gerade einmal 17 Jahre alt. In der 72. Minute kam er für den Brasilianer Ze Roberto und bereitete zwei Tore vor, beide erzielte Miroslav Klose. Der deutsche Rekordmeister gewann souverän mit 5:0 gegen den Verein aus der Lausitz Energie Cottbus. Toni Kroos machte mit einer grandiosen Vorstellung auf sich aufmerksam und rückte zum ersten Mal in den Mittelpunkt der Sportpresse.

Scouting-Abteilung des FCB sichtete Toni Kroos bei Hansa Rostock

Entdeckt wurde das Super-Talent von den Scouts des FC Bayern München. Toni Kroos spielte zu der Zeit noch im Trikot des Vereins Hansa Rostock. Sein Vater Roland Kroos nahm ihn dorthin mit, nachdem er Jugendtrainer der Rostocker C-Jugend geworden war. Angefangen hatte Toni Kroos bei seinem Heimatverein Greifswalder SC. Mit der B-Jugend seines neuen Clubs Hansa Rostock erreichte Toni Kroos die Vize-Meisterschaft. Das rief große Vereine aus ganz Europa auf den Plan. Doch Toni Kroos verschlug es trotz internationaler Anfragen nach München. 2006 erhielt er seinen Amateurvertrag, seitdem ist er Fußballspieler des FC Bayern. Bis 2012 wird er das gemäß den deutlichen Worten des Bayern-Vorstands auch bleiben. Im Sommer wird der 1,82 Meter große Spieler wieder beim FC Bayern sein. Als fertiger Spielmacher.

5 Gedanken zu „Toni Kroos – ein Spielmacher im Porträt

  1. Ruggel

    Da kann man sagen das die Bayern wieder alles richtig gemacht haben. Jung verliehen, und jung ,mit Spielpraxis und um Welten weiterentwickelt zurückbekommen. Wie zum Beispiel bei Lahm oder Babbel.
    Allerdings hat Leverkusen natürlich bis jetzt davon auch reichlich profitiert, ebenso wie der Spieler selbst.
    Also kann man sagen, das dieses Leihgeschäft bisher nur Sieger hervorgebracht hat.

    Grüße

  2. Mel Beitragsautor

    In dieser Saison hätte Toni Kroos wohl kaum Chancen gehabt, in die Stammelf des FC Bayern zu kommen. Dazu ist die Konkurrenz einfach zu gut. Und ohne Einsatzzeit hätte er in München sicherlich nicht so glänzen können wie jetzt bei Bayer Leverkusen. Deswegen bin ich auch der Meinung, dass alle Beteiligten von dem Leihgeschäft profitiert haben. Bayer darf nach der Saison wieder international mitkicken, Toni Kroos hat sich enorm gesteigert und der FC Bayern München bekommt einen fertigen Spieler zurück. Win-win-win-Situation nennt man das auf neudeutsch. Auch wenn Bayer Leverkusen die Rückkehr von Toni Kroos zu den Bayern wohl nicht so leicht verschmerzen wird…

  3. Pingback: Ruud kommt nach Hamburg « Melvin Rüth Blog

  4. dreadlock84

    Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass Toni Kroos auch in München eine Chance bekommen wird. Mit seinen Fähigkeiten wird sich das junge Talent schon durchsetzen, selbst wenn Franck Ribery beim FCB bleiben sollte. Ganz ehrlich, ein Spieler wie er darf nicht bei einem Verein versauern, der in ganz Deutschland als „Vizekusen“ verschrien ist! Oder wie seht ihr das???

  5. Mel Beitragsautor

    Das bleibt wirklich abzuwarten, ob Toni Kroos sich in die Stammelf des FC Bayern spielen kann. Falls Franck Ribery beim deutschen Rekordmeister verlängern sollte – und das ist nicht mehr so unwahrscheinlich wie vor einigen Wochen -, wird Toni Kroos wohl oder übel dessen hochwertiger Backup sein. Dann tritt genau das ein, was er selbst bei einer Rückkehr zum FCB befürchtet hat. Und zwar, dass er wieder die unglückselige Rolle des Bankdrückers einnehmen muss!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert