Vor den Trümmern einer total verkorksten Saison steht der Hamburger Sportverein nach dem bitteren Ausscheiden im Europa-League-Halbfinale gegen den englischen Klub FC Fulham. Der deprimierte Traditionsverein aus dem Norden Deutschlands war am gestrigen Abend nicht in der Lage, eine komfortable 1:0-Führung über die Zeit zu retten. Innerhalb von nur wenigen Minuten drehten Simon Davies (69.) und Zoltan Gera (75.) das intensiv geführte Spiel und sorgten so für Niedergeschlagenheit und Ernüchterung beim desillusionierten Hamburger SV.

Im Niemandsland

Der HSV steht nach dem verpassten Einzug ins Europa-League-Finale mit leeren Händen da. Der große Traum vom Endspiel im eigenen Stadion ist geplatzt und in der Tabelle der Fußball Bundesliga befindet sich der Verein im Niemandsland. Es käme einem Wunder gleich, wenn der Hamburger SV am Ende der Saison noch unter die besten sechs Mannschaften rutschen sollte. Da dies wohl nicht der Fall sein wird, ist es das traurige Schicksal der Hanseaten, in der nächsten Saison nicht auf der internationalen Bühne spielen zu dürfen.

Wo war der letzte Wille?

Dabei hätte man dieses Los am gestrigen Abend durchaus abwenden können. Denn Mladen Petric brachte den HSV bereits in der 22. Spielminute mit einem traumhaft präzisen Freistoßtor mit 1:0 in Führung. Wer allerdings nicht in der Lage ist, dieses Ergebnis mit Kind und Kegel zu verteidigen, hat es am Ende auch nicht verdient, ins Europa-League-Finale einzuziehen. Aggressivität, Einsatz, Leidenschaft und Konzentration ließen beim Hamburger SV vor allem in der zweiten Hälfte des Spiels extrem nach. Interimstrainer Ricardo Moniz wunderte sich nach dem Schlusspfiff wie viele andere Fußballfans auch, weswegen kein einziger Hamburger Spieler nach neunzig Minuten von Krämpfen geplagt das Spielfeld verließ.