In einem ansehnlichen Fußballspiel hat der FC Schalke 04 gegen den angeschlagenen FC Bayern München ein 1:1-Unentschieden errungen. Hervor stach dabei besonders ein Schalker Spieler: Joel Matip. Keiner wusste vor dem brisanten Aufeinandertreffen so recht, aus welchem Hut Felix Magath den 18-Jährigen gezaubert hatte. Wie aus dem Nichts stand der gelernte Innenverteidiger Joel Matip auf einmal in der Startformation: als zentraler 6er. Felix Magath hatte einen Einfall, der sich am Ende als Geniestreich entpuppte. Denn Joel Matip zeigte in seinem Bundesligadebüt nicht nur eine sehr ansprechende Deffensivleistung, sondern glich auch in der 43. Minute mit einem schönen Kopfballtor zum 1:1 aus. Daniel van Buyten hatte in der 31. das Führungstor für die Bayern erzielt.
Wer ist denn bitte Joel Matip? – fragten sich wohl die meisten Fußballfans, als sie den Namen in der Aufstellung des FC Schalke 04 gegen den FC Bayern München lasen. Von einem anderen Matip haben viele sicher schon mal gehört: Marvin Matip. Der spielt beim 1. FC Köln. Aber Joel Matip? Nein, Joel Matip kannte vor dem Spitzenspiel zwischen den Roten und den Königsblauen kaum einer. Dies dürfte sich aber jetzt nach dem Spiel schlagartig geändert haben. Denn mit seinem gekonnten Kopfballtor zum 1:1-Endstand hat er seinen bisher geringen Bekanntheitsgrad in ungeahnte Höhen gepusht.
Joel Matip feiert Einstand nach Maß
Angefangen hat Joel Matip wie sein großer Bruder Marvin beim fast gänzlich unbekannten Bochumer Klub SC Weitmar 45. Später wechselte er zum VfL Bochum, von wo es ihn letztlich zum FC Schalke 04 verschlug. Im Oktober erst debütierte der 18-Jährige, dessen Vater aus Kamerun stammt, in der zweiten Schalker Mannschaft. Und nun? Nun darf sich Joel Matip wohl Hoffnungen machen, fester Bestandteil der schlagkräftigen Schalker Truppe zu werden. Sein Bundesligadebüt krönte er mit einer überzeugenden Leistung und dem 1:1-Ausgleichstreffer.
Im Großen und Ganzen war das Unentschieden für den FC Schalke 04 nicht unverdient, auch wenn sich der Ruhrpottverein nicht über eine Niederlage hätte beklagen können. Vor allem nach der Einwechslung von Arjen Robben in der 46. Minute beherrschte der FC Bayern nämlich das Spielgeschehen und initiierte einige gute Angriffsaktionen, der Siegtreffer sprang allerdings nicht mehr heraus. Felix Magath war am Ende sehr zufrieden mit der Punkteteilung und vor allem auch mit seinem 18-jährigen Debütanten Joel Matip.
Für Aufsehen sorgte bereits vor dem Spitzenspiel ein Interview von Philipp Lahm. Gelassen sprach der Außenverteidiger des FC Bayern das aus, was er über die momentane Lage des bayerischen Traditionsvereins denkt. Viel Wahres befand sich mit Sicherheit unter seinen Worten, nur schmeckten Philipp Lahms Äußerungen nicht allen, die von dem Interview Wind bekamen. Vor allem den Vereinsbossen des FC Bayern nicht. Philipp Lahm beklagte sich nämlich inhaltlich über das Fehlen einer klaren Philosophie und die unübersehbaren Schwächen im Mittelfeld. Uli Hoeneß kündigte nach dem Spiel zwischen Bayern und Schalke bereits an, dass Philipp Lahm seine Aktion noch „bedauern“ werde. Welche Konsequenzen es letztlich geben wird, wird sich in der kommenden Woche zeigen.
Derlei Probleme haben Felix Magath und der FC Schalke 04 nicht. Dort läuft es momentan ziemlich rund, wenngleich die Mannschaft noch sehr jung ist und noch viel Erfahrung sammeln muss. Wenn die Schalker aber weiterhin so erfrischenden, kampfbetonten Fußball spielen wie bisher, sehe ich nicht schwarz für die Zukunft der Königsblauen. Zumal Spieler wie Joel Matip, Christopher Moritz oder Lukas Schmitz sich mit Sicherheit noch weiterentwickeln können.