Seit 9 Jahren ist Otto Rehhagel bereits Trainer der griechischen Nationalmannschaft. Sehr viele Höhen und Tiefen musste in dieser Zeit der 71 Jahre alte Fußball-Lehrer und Ehrenbürger von Athen durchwandern. Von seinem Weg abgehalten hat ihn die aufregende Achterbahnfahrt mit der griechischen Fußball-Nationalelf allerdings nicht. Denn seit seinem Amtsantritt setzt Otto Rehhagel auf „kontrollierte Offensive“ und wird auch bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika an diesem zwar unattraktiven, aber auf Nützlichkeit ausgerichteten System festhalten. Dass seine defensive Taktik für großen Erfolg stehen kann, hat die Fußball-EM 2004 in Portugal bereits gezeigt. Die griechische Nationalelf sorgte mit Hilfe eines nie dagewesenen Verteidigungsbollwerks für eine der größten Sensationen in der Fußball-Geschichte und wurde Europameister.
Mit Ach und Krach durch die Relegation
Dass die griechische Nationalmannschaft bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika eine ähnliche Sensation wie bei der EM 2004 in Portugal schaffen kann, ist eher unwahrscheinlich. Die Qualifikation für die Endrunde verlief alles andere als reibungslos, mit Ach und Krach würgte sich die Auswahl von Griechenland durch die Relegation gegen die Ukraine. Nach einem enttäuschenden 0:0-Unentschieden in Athen konnte das Team von Trainer Otto Rehhagel einen glücklichen 1:0-Auswärtssieg in Donezk ergattern. Das goldene Tor erzielte der griechische Stürmer Dimitrios Salpingidis von Panathinaikos Athen.
Gruppengegner: Argentinien, Südkorea und Nigeria
Auf die leichte Schulter nehmen sollten die Teams aus der Gruppe B Argentinien, Südkorea und Nigeria die Spiele gegen die griechische Fußball-Auswahl allerdings nicht. Denn schlecht ist das Gerüst der Mannschaft von Otto Rehhagel keineswegs. In der Abwehr der Griechen hat der kompromisslose Innenverteidiger Sotirios Kyrgiakos vom FC Liverpool das Sagen. Die Strippen im Mittelfeld ziehen die routinierten Fußballer Giorgos Karagounis und Konstantinos Katsouranis (beide spielen im Trikot von Panathinaikos Athen).
Torjäger Theofanis Gekas
Zudem hat die Nationalelf von Griechenland den torgefährlichen Instinktstürmer Theofanis Gekas (bald Eintracht Frankfurt) in ihren Reihen. In der WM-Quali war der zielsichere Angreifer mit zehn Treffern der beste Torschütze Europas. Zusammen mit seinen Sturmpartnern Angelos Charisteas (1. FC Nürnberg) und Giorgos Samaras (Celtic Glasgow) möchte Theofanis Gekas natürlich auch bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika für eine gute Torausbeute sorgen. Das wird auch bitter nötig sein, um die schwere Gruppenphase überstehen zu können.