Grafite, Grafite!

Ein 2:2 beim spanischen Verein Villarreal ist ein durchaus achtbares Ergebnis, nur hätte die Ausgangslage des VfL Wolfsburg noch viel besser sein können, als sie nun ohnehin schon ist. Der amtierende deutsche Meister war nach langer, langer Zeit mal wieder auf der Höhe des Geschehens und zauberte fast schon wieder so artig wie im Meisterschaftsjahr. Das Sturmduo Grafite und Dzeko sorgte endlich mal wieder für Torgefahr. Es schien so, als habe Lorenz-Günther Köstner den VfL Wolfsburg aus seinem Dornröschenschlaf geküsst. Sinnbildlich, versteht sich – geistern momentan ja schon genug lauwarme Gerüchte herum!

Grafite vergibt erste Großchance

Die erste Großchance vergab der in dieser Saison noch nicht so recht in die Puschen gekommene Brasilianer Grafite bereits in der 13. Minute. Mutterseelenallein stand der Torschützenkönig des letzten Jahres vor dem Tor und hätte den Ball einfach nur über die Linie drücken müssen. Aber nein! Grafite versagten die Nerven. Sicher war es schwieriger, den Ball nicht zu machen, aber manchmal verhält sich das Leben eines Mittelstürmers streng nach den ungeschminkt wahren Worten des großen Fußballphilosophen Andreas Brehme: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!“

VfL Wolfsburg gerät in Rückstand

Aber auch seinem Sturmpartner Edin Dzeko blieb in der 23. das Tor verwehrt. Gegen drei Spieler hatte sich der Bosnier durchgetankt, das runde Leder wollte aber einfach nicht in des Gegners Gehäuse gehen. In strömendem Regen und vor einer erbärmlich mickrigen Kulisse von nur rund 10.000 Zuschauern machte der VfL eines seiner besten Spiele in dieser Saison. Die Wölfe waren bissig und gingen energisch in die Zweikämpfe, nur Zählbares wollte dabei noch nicht herausspringen. Und wie es im Fußball schon so oft der Fall war, rächten sich kurz vor dem Halbzeitpfiff auch noch die vielen vergebenen Torchancen: Marco Senna hämmerte mit einem ansatzlosen Gewaltschuss einen Freistoß aus 18 Metern ins Torwarteck. Marvin Hitz, der überrschanderweise das Tor der Wölfe hüten durfte, war machtlos.

Doppelpack von Grafite

Der VfL Wolfsburg zeigte in der zweiten Halbzeit Moral. Die Truppe von Lorenz-Günther Köstner wollte sich nicht so schnell geschlagen geben und spielte weiterhin druckvoll nach vorne. Der Ausgleich in der 65. Minute war dann auch dem Spielverlauf entsprechend und mehr als verdient. Aus 25 Metern hielt Grafite einfach mal drauf und zimmerte das Spielgerät unhaltbar ins linke Eck. Ein wunderschönes Tor, das dem Brasilianer Auftrieb gab. Denn in der 83. Minute setzte sich Grafite im Sechzehner von Villarreal gekonnt gegen seinen Gegenspieler durch. Dieser ließ den Stürmer aber nicht zu Schuss kommen. Das Eingreifen des Verteidigers war allerdings nicht so ganz der Regel entsprechend. Der Referee plädierte zu Recht auf Notbremse und streckte dem Übeltäter die Rote Karte ins Gesicht. Den fälligen Elfmeter versenkte der Gefoulte selbst.

Ein Tor so überflüssig wie ein Kropf

2:1 beim spanischen Klub Villarreal. Das wäre sicherlich ein enorm gutes Endergebnis gewesen. Leider waren die Wölfe, ja, ich muss es sagen, zu dumm, um den Sieg nach Hause zu schaukeln. Nur eine Minute nach dem Führungstreffer durch Grafite erzielten die Spanier den 2:2-Ausgleichstreffer. Das Tor war so überflüssig wie ein Kropf. Marco Ruben war der Glückliche und sorgte dafür, dass der VfL Wolfsburg zu Hause auch noch ein wenig tun muss, um in das Achtelfinale der Europa League einziehen zu können!

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