Gefühlte Niederlage

Nein, der Fußballgott wollte einfach nicht, dass Bayer Leverkusen das 2:1 in Bremen über die Zeit rettet! In der 92. Minute schraubte sich der Hüne Mertesacker nach einer gut getimten Flanke von Marko Marin in die Höhe und nickte das Rund zum Last-Minute-Ausgleich ins Gehäuse von René Adler. Der Bayer-Schlussmann war machtlos. Genauso „machtlos“ war der Nationaltormann, als er einen Gewaltschuss von dem Brasilianer Naldo aus fast 30 Metern durch die Hosenträger rutschen ließ, und Claudio Pizarro abstaubte. Der Bodenbelag war nicht in bestem Zustand und René Adler machte beim Fangversuch des Balles die Augen zu. Wie hätte er also diesen aufsetzenden Hammer von Naldo festhalten können?

Pizarros zehnter Treffer in seinem 15. Bundesliga-Spiel in dieser Saison fiel nur fünf Minuten nach dem 1:0-Führungtor für Bayer Leverkusen. Eren Derdiyok hatte in der 29. einen Freistoß ins linke Eck gezimmert. Der Pausenstand lautete demzufolge 1:1, und der gelb-gesperrte Sami Hyypiä fasste in einem „Sky“-Interview den bisherigen Verlauf treffend zusammen: „It is very difficult to attack. Both teams are quite organized and doing good job.“

Für das dritte Tor bedurfte es also eines Geniestreiches. Und wer hätte sonst für solch einen Geniestreich sorgen können als der geniale Fußballer Toni Kroos? Barnetta legte den Ball quer zum jungen Spielmacher, der nahm Maß und drosch die Pille mit Schmackes ins gegnerische Tor zum 2:1. Es war bereits sein 9. Saisontor, nur so richtig freuen konnte sich Toni Kroos am Ende nicht über seinen herrlichen Treffer. Werder Bremen warf in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne und sorgte dafür, dass sich nach dem Schlusspfiff das Remis wie eine Niederlage für die Leverkusener anfühlte.

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