Offener Schlagabtausch in Wolfsburg

Der VfL Wolfsburg hat das Nordderby gegen Hannover 96 mit 4:2 für sich entscheiden können. Während die Offensive der Wölfe durchaus eines amtierenden Deutschen Meisters würdig war, fiel die Abwehr durch krasse Stellungsfehler und folgenschwere Unstimmigkeiten auf. Hannover 96 war über weite Strecken des temporeichen Spiels ein ebenbürtiger Gegner. Der VfL Wolfsburg hätte sich nicht beschweren können, wenn es am Ende eine Punkteteilung gegeben hätte.

Dass es am Ende einen Sieg für den VfL Wolfsburg und eben keine Punkteteilung gab, hatte Armin Veh vor allem seinen starken Offensivleuten zu verdanken. Vier der fünf Angriffsspieler waren im Nordderby erfolgreich, der einzige aus der Offensivabteilung, dem kein Treffer gelang, war der brasilianische Stürmer Grafite. Dieser befindet sich zurzeit noch auf der Suche nach seiner Form. Der Torschützenkönig der vorigen Saison wurde in der 67. ausgewechselt.

Armin Veh beteuerte nach dem Spiel, er habe Grafite aus taktischen Gründen aus dem Spiel genommen. Aus dem 4-4-2-System machte er mit der Einwechslung des Rechtsverteidigers Pekarik ein 4-5-1, das für mehr Stabilität in der wackeligen Abwehr sorgen sollte. Viel sicherer wirkte die schwache Verteidigung nach dieser Umstellung aber dennoch nicht. Die Defensive glich über die gesamte Spielzeit einem Schweizer Käse.

Dabei hatte es so gut angefangen für den amtierenden Deutschen Meister. Misimovic legte sich in der 8. Spielminute das Spielgerät zurecht, einen Freistoß kurz vor dem Sechzehner der Hannoveraner sollte er ausführen. Misimovic nahm Maß und bugsierte den Ball ins rechte Kreuzeck, Enke-Ersatz Florian Fromlowitz hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance.

Einiges deutete nach dieser frühen Führung darauf hin, dass die Wolfsburger einen ungefährdeten Sieg gegen Hannover 96 einfahren könnten. Als jedoch Hanno Balitsch in der 28. Minute eine Ecke von Krzynowek zum Ausgleich verwertete, wussten die 30.000 Fans in der ausverkauften Volkswagen-Arena, dass dies heute kein Spaziergang für den VfL sein würde. Hannover 96 spielte munter nach vorne und deckte mit unbekümmertem Offensivfußball die gravierenden Schwächen der Wolfsburger Abwehr auf.

Kurz vor dem Pausenpfiff leistete sich der Hannoveraner Sofian Chahed allerdings einen folgenschweren Ballverlust im Spielaufbau. Den aus dem Abspielfehler resultierenden Konter schloss Gentner mit einem Rechtsschuss erfolgreich ab. 2:1 stand es zur Halbzeit. Drei Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte Hasebe per Hinterkopf auf 3:1, Edin Dzeko hatte ihn mit einer gefühlvollen Flanke bedient.

Dieser Zwei-Tore-Vorsprung hätte der Hintermannschaft des VfL Wolfsburg durchaus mehr Sicherheit geben können, tat er aber nicht. In der 50. Minute unterlief dem Wolfsburger Innenverteidiger Alexander Madlung ein kurioses Eigentor. Eine scharfe Hereingabe murmelte er nach Gerd-Müller-Manier ins eigene Netz. Zuvor hatte der Abwehrriese seine Hand gen Himmel gestreckt und wollte eine Abseitssituation gesehen haben, die aber keineswegs vorlag.

Der VfL musste wieder bangen. Aus der Besorgnis holte den amtierenden Meister Edin Dzeko. Nach einem sehenswerten Solo lupfte der bosnische Stürmer den Ball über den herausstürmenden Torhüter Florian Fromlowitz. 4:2 hieß es nach 62. Spielminuten. Mit Mühe und Glück retteten die Wölfe dieses Ergebnis über die Zeit.

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