Spielt der HSV gegen Trainer Bruno Labbadia?

Man weiß nicht so recht, was man von der peinlichen Leistung des Hamburger SV gegen die TSG 1899 Hoffenheim halten soll. Mit 1:5 musste sich der Klub aus dem Norden geschlagen geben. Von Leidenschaft, Kampfgeist und Einsatzbereitschaft fehlte im Spiel der Hanseaten jede Spur, die Abwehr war so löchrig wie ein Schweizer Käse und befand sich über die gesamte Spieldauer in einem höchst bedenklichen Tiefschlaf. Die erschreckend desolate Vorstellung des HSV deutet schwer darauf hin, dass der Trainer Bruno Labbadia nicht mehr in der Lage ist, seine Spieler zu erreichen. Bei der Betrachtung des von den Rothosen zelebrierten Antifußballs drängte sich nämlich die durchaus berechtigte Frage auf: Spielt der HSV gegen seinen eigenen Trainer?

Eine Leistung, die jeder Beschreibung spottet

Denn wie soll man sonst die an Arbeitsverweigerung grenzende Vorstellung des HSV gegen die TSG 1899 Hoffenheim erklären? Wollten die Hanseaten etwa Aufbauhilfe für die Sinsheimer leisten? Oder wollten sie sich für das wichtige Europa-League-Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Fulham am Donnerstagabend schonen? Man weiß es nicht und will es auch nicht wissen, was den HSV dazu bewog, seine 2.000 mitgereisten Anhänger mit einer derart unterirdischen Leistung zu enttäuschen. Trainer Bruno Labbadia war jedenfalls nicht imstande, seine Spieler auf- bzw. wachzurütteln, um sich wenigstens ein bisschen gegen die bittere 1:5-Klatsche zu stemmen.

Bruno Labbadias Tage sind gezählt

Sollte der HSV-Chef Bernd Hoffmann auch das Gefühl haben, dass der Trainer bei Fans und Spielern keine Autoriät mehr genießt, bliebe ihm wohl nichts anderes übrig, als Bruno Labbadia zu entlassen. Denn in solchen Fällen kann ein Trainerwechsel wahre Wunder bewirken. Als der VfB Stuttgart in dieser Saison in schweres Fahrwasser gelangt war, warf Manager Horst Heldt Trainer Markus Babbel von Bord und gab dem Schweizer Christian Gross das Ruder in die Hand. Für Fans und Fußballer des schwäbischen Vereins war die Entlassung von Markus Babbel wie eine Befreiung!

2 Gedanken zu „Spielt der HSV gegen Trainer Bruno Labbadia?

  1. Stefan

    Ich würde die Situation weniger mit der von Babbel und dem VFB vergleichen. Klinsmann und Bayern passt da schon besser. Mal schauen ob Hoffmann einen Heynckes für die letzten Spiele findet oder ob er sagt, dass Labbadia die Saison zu Ende trainieren darf. Denn eins muss man überlegen: Bringt es überhaupt etwas jetzt einen neuen Trainer zu bringen, der die Mannschaft wahrscheinlich überhaupt nicht kennt? Co-Trainer Sözer, der Labbadia auch schon bei Leverkusen beistand, soll ja auch keinen guten Stand bei der Mannschaft haben.

  2. Mel Beitragsautor

    Ja, da hast du sicherlich Recht. Dieser Vergleich wäre noch passender gewesen. Aber ich hoffe, dass mein Vergleich mit der Situation von Markus Babbel und dem VfB nicht allzu hinkend war. Ich wollte lediglich sagen, dass ein Trainerwechsel manchmal sehr nützlich sein kann, wie man es eben bei der Entlassung von Babbel und auch von Klinsmann unschwer erkennen konnte. Wie ich im Verlaufe des Tages mitbekommen habe, haben sich die HSV-Funktionäre ja tatsächlich durchgerungen, Bruno Labbadia zu entlassen. Nun werden wir gut sehen können, ob diese Aktion kurz vor dem Rückspiel gegen den FC Fulham etwas bringen wird.

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