DFB-Elf enttäuscht gegen Finnland

Im letzten Qualifikationsspiel für die WM 2010 in Südafrika hat die Deutsche Nationalmannschaft mit viel Dusel ein 1:1-Unentschieden gegen sehr defensiv ausgerichtete Finnen geholt. Im Vergleich zum vorentscheidenden Spiel gegen die Russen gab es sechs Veränderungen in der Startformation, Bundestrainer Joachim Löw nutzte das eher bedeutungslose Spiel, um einigen Spielern aus der zweiten Reihe die Möglichkeit zu geben, sich zu empfehlen. Richtig gelungen ist das jedoch keinem. In der Offensive überzeugte weder Cacau noch Mario Gomez, und auch Özil-Vertreter Trochowski blieb blass gegen die dicht gestaffelte Abwehr der Finnen. Eine besonders schwache Vorstellung zeigte der Kapitän des VfB Stuttgart Thomas Hitzlsperger. In einer schwachen ersten Hälfte der Deutschen Nationalmannschaft war er der Schwächste, dem Bundestrainer blieb in der Pause nichts anderes übrig, als den formschwachen Hitzlsperger aus dem Spiel zu nehmen.

Enttäuschend war das, was die Deutsche Nationalmannschaft in der ersten Hälfte gegen sehr kompakt stehende Finnen zeigte. Keine Torchancen habe man sich herausgespielt, viele Konter habe man zulassen müssen, resümmierte ein verschnupfter, aber nicht unbedingt enttäuschter Bundestrainer. Joachim Löw hatte vor dem Spiel wohl kein Torfestival erwartet. Grund zu der Annahme, dass die Deutsche Elf gegen Finnland kein Feuerwerk abbrennen würde, hatte aber nicht nur der Bundestrainer. Angesichts richtungsweisender Bundesliga-Begegnungen in den kommenden Wochen schien es klar zu sein, dass die Akteure nicht das Letzte aus sich herausholen würden, um den skandinavischen Gegner zu bezwingen.

Dem Hamburger Publikum blieb es natürlich nicht verborgen, dass die Deutsche Nationalelf mit angezogener Handbremse spielte. So war es kein Wunder, dass die unzufriedenen Fans das Spiel der lustlos wirkenden Truppe zur Halbzeitpause mit einem gellenden Pfeifkonzert quittierte. Nach elf Spielminuten stand es bereits 0:1: Der finnische Linksaußen Porokara düpierte Andreas Beck und flankte das Leder in den Sechzehner. Roman Eremenko gewann das Kopfballduell gegen Philipp Lahm und leitete den Ball weiter zu Johansson, der die Kugel über die Linie drückte.

In der zweiten Halbzeit stellte Joachim Löw von 4-3-3 auf 4-4-2 um und wechselte Gentner für Ballack und Spielmacher Özil für den völlig enttäuschenden Hitzlsperger ein. Diese Veränderungen taten dem Spiel der Deutschen Nationalmannschaft sehr gut, mit zunehmender Spieldauer spielte sich die Truppe von Joachim Löw immer mehr Torchancen heraus und kam immer gefährlicher über die Außen.

Der kuriose Ausgleichstreffer in der 90. Minute war letztendlich der Lohn für die bessere Vorstellung der Deutschen im zweiten Durchgang: Lukas Podolski stolperte geradezu den Ball ins gegnerische Gehäuse, die finnische Hintermannschaft war nicht in der Lage, das runde Leder aus der Gefahrenzone zu bugsieren. „Positiv“ sei es laut Joachim Löw, dass die Deutsche Elf nicht verloren habe. Andreas Beck äußerte, dass die Mannschaft in der zweiten Hälfte „mehr Dampf gemacht“ und „sich mehr Chancen rausgespielt“ habe. Deswegen wolle er keineswegs „von einer Blamage reden“!

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