Der FC Bayern München sicherte sich in Tel Aviv gegen den unbeschwert aufspielenden Club Maccabi Haifa die ersten drei Punkte in der europäischen Königsklasse. Erst in der zweiten Hälfte gelang dem Abwehrhünen Daniel van Buyten das befreiende Führungstor zum 1:0 (64. Minute). Der 20-jährige Thomas Müller machte in der Schlussphase der Begegnung den Sack zu und erzielte zum erneuten Male einen Doppelpack. Louis van Gaal schwärmte nach dem Spiel von der hervorragenden ersten Halbzeit seiner Mannschaft. Andere Beobachter des Spiels, die das geschulte Auge des holländischen Bayern-Trainers nicht besitzen, wären wohl nicht zu der Einschätzung gekommen, dass der Rekordmeister „eine fantastische erste Halbzeit gespielt“ habe.
3:0-Auswärtssieg. Auf dem Papier sieht das freilich gut aus. Es war jedoch nicht alles eitel Sonnenschein, was der FC Bayern München gegen den israelischen Verein Maccabi Haifa am gestrigen Champions-League-Abend zusammenkickte. Torchancen waren bei den Bayern insbesondere in der ersten Hälfte eher Mangelware. Der Rekordmeister kontrollierte zwar von Beginn an das Spiel, kam aber über eine aussichtsreiche Einschussmöglichkeit für Ivica Olic in der 26. Minute nicht hinaus.
Es bedurfte mühevoller Arbeit, bis der FC Bayern endlich auf die Siegerstraße gelangte. Vor dem 1:0, das der großgewachsene Abwehrrecke Daniel van Buyten nach einer Flanke von Tymoshchuk und einem Gewusel im Sechzehner von Maccabi Haifa erzielte, ließ der Rekordmeister durch individuelle Fehler einige gefährliche Offensivaktionen des Gegners zu. Rückhalt gab der Mannschaft vor allem ein Bayern-Spieler: Hans-Jörg Butt.
Vor und nach dem Führungstreffer in der 64. Spielminute parierte der Bayern-Keeper ein ums andere Mal glänzend. Kurz nach der Pause drosch beispielsweise Katan aus 20 Metern gefährlich aufs Tor, Butt hielt problemlos. In der 76. war es ein satter Schuss von dem georgischen Stürmer Dwalischwili, den der hervorragende Torhüter des FC Bayern abwehrte, mit einem sagenhaften Reflex, der an die Zeiten Oliver Kahns erinnerte.
Erst fünf Minuten vor dem Schlusspfiff war der Pflichtsieg in trockenen Tüchern. Pranjic passte zu dem eingewechselten Ottl – dieser war für Arjen Robben gekommen. Ottl leitete das runde Leder klug weiter zu Thomas Müller. Das 20-jährige Talent unterstrich seine herausragende Form mit einem trockenen Schuss aus geschätzten 18 Metern, der von einem Gegenspieler abgefälscht zum 2:0 führte.
Damit aber nicht genug. In der 88. Minute drückte Thomas Müller erneut den Ball über die Torlinie. Mario Gomez, der überraschenderweise nicht in der Startformation stand und für einen glücklos spielenden Franck Ribery in die Partie kam, leistete die Vorarbeit. Ein Blick, ein Pass und Thomas Müller machte die Kiste zum 3:0-Endstand. Ganz zur Freude seines Trainers Louis van Gaal, der am gestrigen Abend in Thomas Müller seinen besten Spieler sah. „Unglaublich!“ – meinte der Bayern-Coach zufrieden zur Vorstellung seines Zöglings.