Nach dem Schlusspfiff war die erste Sensation der Fußball-WM 2010 in Südafrika geboren: Die Schweiz schlägt den haushohen Favoriten Spanien mit 1:0. Mit diszipliniertem Ergebnisfußball erkämpften sich die Eidgenossen den historischen Moment und konnten mit Leidenschaft und Herz den ersten Sieg gegen Spanien im 19. Vergleich erringen. Ottmar Hitzfeld war sehr zufrieden mit der starken Leistung seiner kompakt stehenden Mannschaft. Sie setzte nämlich genau das um, was der Erfolgstrainer, der mit dem BVB und dem FC Bayern München jeweils die Champions League gewann, von ihr wollte: hinten gut verteidigen und vorne auf Kontermöglichkeiten warten.
Unüberwindbarer Diego Benaglio
Dass diese Rechnung so gut aufgehen würde, hätte Ottmar Hitzfeld wohl selbst nicht gedacht. Die Spanier machten von Anfang an das Spiel und kamen dem Schweizer Tor nicht selten gefährlich nahe. Glücklicherweise hatten die Eidgenossen mit dem Keeper Diego Benaglio (VfL Wolfsburg) einen Mann in ihrem Kasten, der eine Aura der Unüberwindbarkeit ausstrahlte. Er parierte mehrfach göttlich und brachte mit seinen Glanztaten die Spanier zur Verzweiflung.
Siegtreffer durch Gelson Fernandes
Während das Team von Trainer Vicente Del Bosque ein ums andere Mal an dem äußerst starken Tormann Diego Benaglio scheiterte, drückte der Schweizer Mittelfeldspieler Gelson Fernandes in der 52. Minute den Ball über die Linie. Eren Derdiyok hatte sich zuvor wie ein Bulle in den Sechzehner getankt und die Chance für Fernandes mit seinem beherzten Heranrauschen erst ermöglicht. Im Grunde genommen war der Angriff, der zum 1:0-Siegtreffer für die Schweiz führte, die erste richtige Offensivaktion der Eidgenossen. Die Spanier verklopften eine Torchance nach der anderen, die Schweizer kamen einmal vors Tor und murmelten die Kugel irgendwie ins Netz. Ein klassisches Motiv im Fußball.
Drangphase der Spanier
Die Folgeminuten waren geprägt von dem Anrennen der Spanier. Del Bosque warf Torres und Navas ins Getümmel. Bringen sollte das alles aber nichts mehr. Zum einen scheiterten die spanischen Offensivkräfte an Diego Benaglio, zum anderen schlossen sie zu unpräzise ab. Am Ende hatte der Europameister sogar noch Glück, dass die Niederlage nicht höher ausgefallen ist. In der 74. Minute tankte sich Eren Derdiyok erneut durch die spanische Hintermannschaft, setzte aber seinen Kunstschuss mit dem rechten Außenrist an den Pfosten. Das änderte allerdings nichts mehr an der Tatsache, dass die Schweiz unter Ottmar Hitzfeld den Titel-Favoriten Spanien blamieren konnte.